Der Gesundheitsausschuss stimmt heute, am 1. November 2012, über das
Hamburger Spielhallengesetz ab. Die Grünen hatten bereits schon 2011 eine
Initiative für ein solches Gesetz gestartet. Der SPD-Entwurf geht aber aus
grüner Sicht nicht weit genug. Die geplanten Sperrzonen für Spielhallen um
Schulen und Jugendclubs reichen nicht aus und es fehlt eine zentrale
Sperrdatei. Zudem fordern die Grünen eine Bundesinitiative für
Ausweis-Schranken an Automaten.
Heidrun Schmitt, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen
Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Ich freue mich, dass der Senat unsere
Initiative aufgegriffen hat. Es ist höchste Zeit, dass der Wildwuchs der
Spielhallen eingedämmt wird. Die Zahl der Spielsüchtigen steigt seit Jahren. Daddelautomaten
markieren oft den Einstieg in eine Suchtkariere. Mit dem neuen Gesetz schafft
Hamburg einen besseren Schutz vor dem Abgleiten in die Spielsucht. Auch für die
Bezirke wird es mit dem Gesetz einfacher, die Ausbreitung von Spielhallen
einzudämmen.
Der SPD-Entwurf zielt zwar in die richtige Richtung, geht
aber an entscheidenden Stellen nicht weit genug. Was uns fehlt ist eine
zentrale Sperrdatei, um Spielsüchtige und deren Familien vor dem finanziellen
Ruin zu schützen. Wir fordern weiterhin,
dass sich der Senat auf Bundesebene für eine automatische
Perso-Kontrolle an Spielautomaten einsetzt – so wie es an Zigarettenautomaten
schon lange üblich ist. Wir haben außerdem klare Bannmeilen für Daddelhallen in
der Nähe von Schulen und Jugendclubs gefordert. Die SPD will diese Idee nun
aufgreifen - allerdings nur für
neue Spielhallen und mit großzügigen Abstandsvorgaben. Wir wollen, dass auch
bestehende Automatenhallen – nach einer Übergangsfrist - unter eine solche
Regelung fallen. Die Abstände zu Jugendeinrichtungen müssen vergrößert werden.“
Michael Osterburg, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im
Bezirk Mitte, erklärt: „Wir brauchen gerade in den Stadtteilen die
Unterstützung gegen die Spielhallen und Wettbüros. An der Möllner Landstraße in
Billstedt sollen neben einer Schule gleich drei Spielhallen nebeneinander
entstehen. Das empört viele Menschen im Stadtteil. Mit einem Abstandsgebot von
300 Metern könnten wir diesen Neubau verhindern. Auch bei den Lizenzen für
Wettbüros rollt ein Problem auf Hamburg zu. Alle bestehenden Wettbüros
operieren ohne Lizenz, nach dem Glückspielstaatsvertrag sollen in Hamburg
demnächst bis zu 200 Wettbüros zugelassen werden. Die Spielsucht bringt
unendliches Leid besonders für die Familien der Süchtigen. Kinder und Jugendlichen
müssen vor den Machenschaften der Betreiber geschützt und der Zutritt
wesentlich erschwert werden. Im Bezirk haben wir gerade beschlossen, die
Suchtberatung auszubauen.“
Gisela Alberti, Leiterin des Vereins Aktive Suchthilfe
erklärt: „Eine verbindliche Sperrung von Betroffenen ist das wirksamste
Instrument gegen Spielsucht. Nach der Einführung der Sperrdatei für Kasinos und
Spielbank sind dort die Umsätze spürbar gesunken. Viele Süchtige hat diese
Maßnahme vor dem Ruin bewahrt.“
Für Rückfragen: Michael Osterburg 0173-3118338
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