Steigende Energiepreise belasten Hausbesitzer zunehmend -
vor allem Besitzer älterer Immobilien. So haben sich die jährlichen Heizkosten
für eine vierköpfige Familie in einem unsanierten Einfamilienhaus in den
letzten zehn Jahren von 1.365 Euro auf 2.730 Euro verdoppelt.Wer nicht Jahr für
Jahr draufzahlen will, sollte über eine umfassende energetische Sanierung zum
Effizienzhaus nachdenken. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat nachgerechnet,
was die Sanierung bringt.
Schlecht isolierte Fenster, mangelnde Dämmung, veraltete
Heizung – viele Einfamilienhäuser in Deutschland hinken dem aktuellen Standard
hinterher. Ein Energieverbrauch von 230 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr
und mehr ist keine Seltenheit. Mit einer umfassenden energetischenSanierung zum
Effizienzhaus 55 kann der Energieverbrauch auf rund 50 Kilowattstunden pro
Quadratmeter bzw. 565 Euro pro Jahr gesenkt werden.
Investitionen zahlen sich aus
Um bei einem unsanierten Einfamilienhaus den Energiestandard
Effizienzhaus 55 zu erreichen, können zum Beispiel folgende energetische
Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden: Eine umfangreiche Dämmung der
Außenwände, des Daches bzw. der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke,
Einbau hochwertiger Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung, Austausch der
alten Heizungsanlage gegen einen effizientenBrennwertkessel mit Solarthermie,
der die Warmwasserbereitung unterstützt und Einbau einer Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung. Diese Sanierungsmaßnahmen würden mit rund 64.000 Euro zu
Buche schlagen, wobei die energiebedingten Mehrkosten – also die Kosten, die
für die energiesparenden Maßnahmen anfallen, die über eine Standardsanierung
hinausgehen – rund 30.000 Euro davon ausmachen. Auf den ersten Blick viel Geld.
Doch wie sieht die Alternative aus, wie entwickeln sich die Heizkosten über die
nächsten zehn, 15 oder 20 Jahre?
Selbst wenn man von einer geringen Energiepreissteigerung
von drei Prozent ausgeht, würden sich die Heizkosten für ein unsaniertes
Einfamilienhaus in zehn Jahren auf rund 31.300 Euro summieren. Für das
Effizienzhaus 55 fallen im gleichen Zeitraum nur etwa 6.470 Euro an. Damit
werden bereits 24.830 Euro Heizkosten gespart – ein gutes Stück der energiebedingten
Sanierungskosten. Nach 15 Jahren würde das unsanierte Haus rund 50.800 Euro
verheizen – das sanierte Effizienzhaus nur etwa 10.500 Euro. Weitere fünf Jahre
später hat das unsanierte Haus Heizkosten von insgesamt mehr als 73.360 Euro
verursacht, das Effizienzhaus nur etwa 15.170 Euro. Die energiebedingten
Investitionskosten sind dann längst eingespart und das Effizienzhaus ist
weiterhin kostengünstig und komfortabel bewohnbar.
Gütesiegel Effizienzhaus garantiert hohe Qualität
Um sicherzugehen, dass der gewünschte Einspareffekt
eintritt, empfiehlt die dena zum einen, gleich von Anfang an einen
Energieberater hinzuzuziehen. Der Experte plant die Sanierung zum Effizienzhaus
und stimmt alle Maßnahmen aufeinander ab. Zum anderen sollten
Effizienzhaus-Sanierer nach dem dena-Gütesiegel Effizienzhaus fragen und eine
abschließende Zertifizierung vereinbaren. So können sie sichergehen, dass der
geplante Energiestandard auch erreicht wird, ohne selbst alle energiesparenden
Sanierungsmaßnahmen überprüfen zu müssen. Die Prüfung übernimmt dann ein
unabhängiger Effizienzhaus-Experte, der das frisch sanierte Haus vor Ort unter
die Lupe nimmt. Wenn alles stimmt, wird das Haus mit dem dena-Gütesiegel
Effizienzhaus zertifiziert. Der Bauherr erhält zur Bestätigung ein Zertifikat
und ein Hausschild, das er an der Fassade anbringen kann.
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