Schimmel ist ungesund, schädlich für die Bausubstanz – und
er führt oft zu handfestem Streit zwischen den Mietparteien darüber, wer ihn
verursacht hat und zahlen muss. Gerade wenn es draußen kalt ist treten schwarze
Stellen an Zimmerwänden und hässliche Stockflecken an Textilien verstärkt auf.
Jeder fünfte Haushalt ist betroffen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps
gegen Schimmelbildung.
Besonders gefährdet sind schlecht gedämmte Gebäude oder
Räume wie Bad, Küche und Schlafzimmer, in denen viel Feuchtigkeit entsteht.
Immerhin lässt ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt täglich bis zu zwölf
Liter Wasser in die Luft. Wer Schimmel vermeiden will, muss vor allem richtig
lüften. Und: Er sollte trotz hoher Energiekosten die Thermostate nicht zu stark
herunterdrehen. „Selbst bei milden Wintertemperaturen kühlen unbeheizte Räume
aus“, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Kalte Luft nimmt weniger Wasser auf
als warme. Wird sie nicht regelmäßig ausgetauscht, lagert sich die Feuchtigkeit
an kühlen Innenwänden und Flächen ab und bietet Schimmelpilzsporen ideale
Wachstumsbedingungen.
Zur richtigen Mischung aus Heizen und Lüften gibt die
Verbraucherzentrale NRW folgende Tipps: Alle Räume moderat heizen: Die
Durchschnittstemperatur sollte selbst in Schlafzimmern und ungenutzten Räumen
nicht unter 16 Grad Celsius liegen. Es reicht nicht aus, lediglich die Türen zu
beheizten Räumen zu öffnen. Denn so kommt neben der Wärme auch Feuchte in den
kühleren Raum und erhöht das Schimmelrisiko.
Jeden Raum regelmäßig kurz durchlüften: Drei bis viermal
täglich Stoßlüften oder auf Durchzug stellen ist ideal, bei niedrigen
Außentemperaturen bis zu fünf Minuten lang. Dadurch kühlen die Wände nicht aus
und der Raum wird schnell wieder warm.
Fenster auf bei großer Feuchte: Nach dem Kochen, Baden oder
Duschen sofort das Fenster weit öffnen, um kalte, aber trockene Außenluft
herein zu lassen.
Sonderfall Schlafzimmer: Weil man im Schlaf viel Feuchtigkeit
abgibt, bei Bedarf nachts das Fenster kippen. Tagsüber allerdings wie in allen
Räumen die Fenster schließen, auf mindestens 16 Grad Celsius heizen und
mehrmals täglich Stoßlüften.
Ecken frei halten: Besonders bei schlecht gedämmten Gebäuden
kühle Wände und Ecken nicht mit Möbeln verstellen, damit warme Heizungsluft
zirkulieren kann. Sonst kann sich Kondensfeuchtigkeit bilden, die das
Schimmelpilzwachstum fördert.
Im Zweifel messen: Ein einfaches Thermo-Hygrometer gibt es
im Baumarkt. Damit lässt sich die Temperatur messen und prüfen, wie feucht die
Luft ist. Bei schlechtem Wärmeschutz der Wohnung sowie in Küche und Bad sollte
die relative Luftfeuchte unter 50 Prozent bleiben. Ist sie zu hoch, kurz
lüften.
Wie Bewohner Schimmel in den eigenen vier Wänden vermeiden
oder beseitigen können, erklären die Energieberaterinnen und -berater der
Verbraucherzentrale NRW. Kontaktdaten und weitere Informationen zum Thema unter
http://www.vz-nrw.de/energie.
Eine Energieberatung zu Hause ist in vielen Kommunen auch
mit einer Feuchtediagnose möglich und kostet 60 Euro. Termine unter 0180 111 5
999 (3,9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreis max. 42
Cent/Minute).
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