„Haben Sie schon davon gehört?“ Mit dieser Frage auf einem Handzettel lud der Baumarkt Hornbach am 9. Februar 2012 die Anwohner der zirka fünf Hektar großen Grünfläche an der Glinder Straße, Ecke Oststeinbeker Weg ein, um ihr geplantes Bauprojekt vorzustellen. Der Zeitpunkt der Einladung verbunden mit der oben genannten Frage ließ vermuten, dass der Konzern die Anwohner für Analphabeten oder für taub hielt.
Höchst bemerkenswert war auch der Umstand, dass schon bei
der Vorstellung des Projektes mit Formulierungen gespielt wurde, die sich
als Verulkung am Bürger herausstellten und nur als boshaft verstanden werden
konnten. Da steht auf dem verteilten Flyer geschrieben, dass der Kundenverkehr
über eine Zu- und Abfahrt am Oststeinbeker Weg erfolgen soll, die Anlieferung
der zu verkaufenden Ware aber an der Glinder Straße vorgesehen ist. Während
der Veranstaltung musste Hornbach eingestehen, dass nur das Verteilungslager
an der Glinder Straße steht, die Anlieferung aber auch über den Oststeinbeker
Weg erfolgen soll. Der Unmut der Bür-ger war also eingeplant – vielleicht um
von anderen Dingen abzulenken oder aber die Formulierung war einfach nur sehr
ungeschickt gewählt. Ganz sicher dumm formuliert war die Aussage, dass der Osten
Hamburgs, also Billstedt, an den Gewerbesteuereinnahmen par-tizipieren
wird. Das ist falsch. Besser wäre es gewesen, diesen Punkt einfach wegzulassen,
denn Hamburg ist als Stadtstaat eine Kommune, und von daher fließen die Gewerbesteuern
in den Gesamthaushalt, egal an welchen Stellen diese erhoben werden,“ so
jedenfalls Daniel Stricker, Pressesprecher der Hamburger Finanzbehörde.
 Wie auch immer. Die Verantwortlichen Hornbachs planten mit
rund 80 interessierten Besuchern, tatsächlich platzte der Saal mit gut 250
Besuchern fast aus allen Nähten. Plakate mit Unmutsäußerungen wie: “Wir
brauchen keinen Hornbach“ oder “Nicht noch mehr Verkehr“, wurden hochgehalten,
und der Mann vom Baumarkt wurde bei seiner – mit Verlaub – unnötigen und
übertriebenen Konzern-Präsentation ständig unterbrochen. Das Blut der Bürger
kochte an diesem Abend langsam aber sicher über. Stimmen von Mitarbeitern des
Bezirksamtes Hamburg Mitte lauteten: „Der Mann ist überfordert!“ und „Wir
müssen was tun!“
Wie auch immer. Die Verantwortlichen Hornbachs planten mit
rund 80 interessierten Besuchern, tatsächlich platzte der Saal mit gut 250
Besuchern fast aus allen Nähten. Plakate mit Unmutsäußerungen wie: “Wir
brauchen keinen Hornbach“ oder “Nicht noch mehr Verkehr“, wurden hochgehalten,
und der Mann vom Baumarkt wurde bei seiner – mit Verlaub – unnötigen und
übertriebenen Konzern-Präsentation ständig unterbrochen. Das Blut der Bürger
kochte an diesem Abend langsam aber sicher über. Stimmen von Mitarbeitern des
Bezirksamtes Hamburg Mitte lauteten: „Der Mann ist überfordert!“ und „Wir
müssen was tun!“
Auch der Leiter des Fachamtes für Stadt- und Landschaftsplanung,
Michael Mathe, war erschienen, der daraufhin das Mikrofon übernahm und die
Fragen der Bürger zugegebener Maßen relativ souverän beantwortete.
Irgendwann wurde dann auch SPD-Mann Frank Ramlow, der sich unter den Zuschauern
befand, aufgefordert sich persönlich zu äußern. Zu sagen, was er von der Sache
hält. Das tat er nicht, sondern gab nur zu verstehen, dass Fragen besser von
Michael Osterburg aus der GAL-Fraktion Hamburg Mitte, der auch Vorsitzender
des Bauausschusses ist, beantwortet werden können. Bitter. Dieser erklärte den
Anwohnern, dass insgesamt noch keine fundierte Meinung vorherrscht und alles
noch geprüft werden wird. Das hatte zur Folge, dass sich die Vertreter aller
anderen Billstedter Parteien auch noch äußern mussten. Nicht mit Inhalten
sondern ausschließlich mit Bestätigungen ihres Vorredners und der Tatsache,
dass sie anwesend waren.
 Zur Belustigung und großen Applaus führte die Rede eines
Anwohners, der auf die Aussage Hornbachs einging, dass mit dem Bau des Marktes
eine Bedarfslücke gefüllt werden würde. Der Mann zählte über ein Dutzend Bau-
und Handwerkermärkte der Umgebung Billstedts auf, die jetzt schon existieren
und unter Einhaltung der bestehenden Verkehrsregeln alle innerhalb kürzester
Zeit zu erreichen wären. Nicht lustig dagegen war die Aussage eine Bewohners
dieser Gegend, dass dieses Gebiet doch kontaminiert sei und darauf eigentlich
überhaupt nichts gebaut werden sollte, jedenfalls nicht, solange der Boden
nicht abgetragen ist. Das war einigen Anwohnern anscheinend nicht bekannt.
Zur Belustigung und großen Applaus führte die Rede eines
Anwohners, der auf die Aussage Hornbachs einging, dass mit dem Bau des Marktes
eine Bedarfslücke gefüllt werden würde. Der Mann zählte über ein Dutzend Bau-
und Handwerkermärkte der Umgebung Billstedts auf, die jetzt schon existieren
und unter Einhaltung der bestehenden Verkehrsregeln alle innerhalb kürzester
Zeit zu erreichen wären. Nicht lustig dagegen war die Aussage eine Bewohners
dieser Gegend, dass dieses Gebiet doch kontaminiert sei und darauf eigentlich
überhaupt nichts gebaut werden sollte, jedenfalls nicht, solange der Boden
nicht abgetragen ist. Das war einigen Anwohnern anscheinend nicht bekannt.
Quintessenz und Tenor dieser Veranstaltung war, dass
Hornbach, wie behauptet, sicherlich kein Highlight in Billstedt werden wird,
die Anwohner aber hauptsächlich, in diesem Falle berechtigte, Bedenken
bezüglich des Verkehrsaufkommens haben. Zudem auch Angst vor Verlust der
Wohnqualität verbunden mit der Besorgnis, der unter Umständen auftretenen
Wertverluste ihrer Grundstücke. Nur ein einziges Mal tauchte die Frage der
ökologischen Problematiken auf. Leider.
 Zu hoffen ist, dass die Worte Michael Mathes: „Alle genannten
Bedenken werden aufgeschrieben und sind zudem in meinem Kopf,“ nicht in
Vergessenheit geraten. Außerdem würde alles ausgiebig geprüft werden und auch,
dass bis heute definitiv noch keine Entscheidung gefallen sei. „Aber Fakt
ist,“ so Michael Mathe weiter, „dass Hamburg eine wachsende Stadt ist.“ Dies
meinte er sicherlich rein ökonomisch und, „dass das Pech des Bezirks Hamburg
Mitte ist, dass es in der Mitte von Hamburg liegt und Grundstücke dort nun
einmal rar sind.“ Beachtliche Feststellung. Da stellt sich doch glatt die Frage
nach einem Nordstaat. Doch soll jetzt erst einmal die Frage geklärt werden, wie
wichtig es ist, dass dieses Grundstück unbedingt bebaut werden muss und
überhaupt darf, und ob sich die Anwohner genug Gehör verschafft haben. Alles
andere kommt dann automatisch. Mike Neschki
Zu hoffen ist, dass die Worte Michael Mathes: „Alle genannten
Bedenken werden aufgeschrieben und sind zudem in meinem Kopf,“ nicht in
Vergessenheit geraten. Außerdem würde alles ausgiebig geprüft werden und auch,
dass bis heute definitiv noch keine Entscheidung gefallen sei. „Aber Fakt
ist,“ so Michael Mathe weiter, „dass Hamburg eine wachsende Stadt ist.“ Dies
meinte er sicherlich rein ökonomisch und, „dass das Pech des Bezirks Hamburg
Mitte ist, dass es in der Mitte von Hamburg liegt und Grundstücke dort nun
einmal rar sind.“ Beachtliche Feststellung. Da stellt sich doch glatt die Frage
nach einem Nordstaat. Doch soll jetzt erst einmal die Frage geklärt werden, wie
wichtig es ist, dass dieses Grundstück unbedingt bebaut werden muss und
überhaupt darf, und ob sich die Anwohner genug Gehör verschafft haben. Alles
andere kommt dann automatisch. Mike Neschki 
 
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