Dienstag, 9. Oktober 2012

Das Spiel mit dem Glück


Es war wieder soweit. Wie jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende öffnete der Kirchsteinbeker Herbstmarkt seine Toren. Dieses Mal wohl in enger Absprache mit Petrus. Unübersehbar spielte er das ganze Wochenende mit dem Hahn, genauer: mit dem Wasserhahn. Bestreiber und Gäste waren vom himmlischen Nass genervt.

Wahrscheinlich war er selbst auch genervt, vor allem wegen der lieblosen Zusammenstellung des Marktes. Es gab zwar, wie immer, Zuckerwatte und Berliner, Kinderkarussells und Autoscooter, Würstchen und Bier, aber auch schon Zockerbuden für die Kleinen. Bekanntlich der Anfang vom Ende.

Da wurde Geld in Form von kleinen silbrigen Talern, die vorher käuflich erworben werden mussten, in Glaskästen geworfen, in der Hoffnung, dass mehr davon wieder heraus kommen als hinein gesteckt wurde. Ein Trugschluss für alle, natürlich, nur nicht für die Betreiber dieser Geräte. Die züchten sich mit diesen Apparaten schon früh ihre Kunden für die größeren Spielautomaten heran, mit denen sie noch mehr Geld gewinnen, an denen die Spieler noch mehr Geld verlieren. Alle schauen zu, keiner merkt es. Nicht die Eltern, schon gar nicht die Jugendlichen und erst Recht nicht der Bezirk, der es zulässt, dass diese Geräte aufgestellt werden.

Wann wird dem Glücksspiel endlich ein Riegel vorgeschoben?

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