Wer in letzter Zeit von Griechenland gelesen oder gehört hat, vernahm eigentlich nur noch negative Aussagen. Da wird von Finanzkrise geschrieben, von Neuwahlen geredet, aber auch dass Griechenland ein Tollhaus sei und aus der EU hinaus geworfen werden muss. Sonne, Wein und Sirtaki sind out.
Doch
in Billstedt gibt es eine kleine Gruppe von Menschen, die sich mit den Griechen
solidarisiert haben, die “Europäische Union“ als Familie sieht. Und Familie
hält nun mal zusammen. Egal, wie es den jeweiligen Mitgliedern geht - man hilft
sich gegenseitig.
Die
kleine Gruppe sind die Schüler der 9a der Katholischen Schule St. Paulus in der
Möllner Landstraße, die während einer Streitschlichter-Ausbildung gelernt
haben, wie mit Konflikten umgegangen wird und wie Probleme dauerhaft gelöst
werden können. „Und wenn es uns 13- und 14jährigen gelingt, müssen es doch auch
Staaten schaffen!“ so der gemeinsame Tenor der Klasse um Lehrerin Bettina
Meinert, die ihre Schüler “ihre Kinder“ nennt.

Den
Griechen Vertrauen zu schenken halten sie im Moment für das Wichtigste. Und das
von Mensch zu Mensch. Mit der Welle soll das Vertrauen bei den Griechen
ankommen, soll ihnen sagen: Ihr schafft das schon! Ihr seid nicht allein! Wir
lassen euch nicht im Stich, denn ihr gehört dazu! Zudem wurde auf Facebook
unter „Hey, Hellas“ ein Profil angelegt, das zukünftig als Plattform genutzt
werden kann. Um Kontakte miteinander aufzunehmen, um sich besser
kennenzulernen, aber auch um später die heute aufgebauten Netzwerke nutzen zu
können.
Die
Schüler wollen damit aber auch
Erwachsene ansprechen, die als Einzelperson oder als Firmen diese
Plattform auch nutzen sollen. Für den Urlaub, als Berater oder Unterstützer.
Aber auch um zu lernen. Zum Beispiel, dass die Europa-Flagge 12 Sterne trägt.
Weil die “12“ in der Mathematik als vollkommene Zahl gilt und deshalb als
Symbol gewählt wurde.
Genau
das wollen die Schüler auch. eine “EU“, die immer vollkommener wird, in der sie
leben wollen. Ohne Kriege und ohne existenzgefährdende Konflikte. In Freiheit
miteinander. Egal, welcher Nation, Kultur, Glaube, Sprache, Rasse oder
Geschlechter man angehört: Sie wollen, dass Werte wieder mehr geachtet werden,
denn ohne Werte wären alle Menschen “Werte-los“ und dann bald wertlos.
All
das haben die Schüler der 9a auf einer Veranstaltung am 23. Mai auf demSchulhof
ihrer Schule am Ojendorfer Weg Kindern anderer Klassen und deren Eltern und
weiteren Besuchern vorge-stellt.
Der
Initiator der Solidaritätsveranstaltung und ehemaliger Lehrer der Schule St.
Paulus, trug ein T-Shirt mit der leicht veränderten Aussage des ermordeten Präsidenten
John F. Kennedy:
Frag
nicht in erster Linie, was Europa für Dich tun kann! Frag Dich auch einmal, was
Du für Europa tun kannst! Und
weiter auf englisch: All free men, wherever they may live, are citizens of this
continent. And therefore – as a free man – I take proud in the words: Ich bin
ein Europäer!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen