Der letzte Regionalausschuss im Billstedter Ortsamt war
geprägt durch ein Referat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Thema:
Verunreinigung von Böden und Grundwasser in Billstedt und Billbrook.
Nicht ohne Grund, denn allein in diesen beiden Stadtteilen
weist eine Statistik (FIS-AHK) 166 Flächen aus, die entweder Altlastverdächtigt
sind, eine Altlast oder aber einen Grundwasserschaden beinhalten. Dabei ist
Billbrook wesentlich stärker betroffen als Billstedt. Schwerpunkt war, den
Ausschussmitgliedern und interessierten BürgerInnen einen Überblick über die
bekannten Gefährdungen durch beispielsweise Arsen oder Benzol zu geben, die
derzeit noch im Boden unter dem Stadtteil liegen.
Allein in Billstedt wurden 190 Flächen parallel zur
Schutzgebietsausweisung untersucht. Gut die Hälfte liegt innerhalb der festgelegten
Wasserschutzgrenzen, wobei kontaminiertes Grundwasser normalerweise keine
direkte Gefahr für den Menschen darstellt.
Kontaminierte Grundstücke werden entweder durch
langwierige Prozesse gereinigt oder aber durch Dicht- und Spundwände und Oberflächenabdeckungen
durch Beton versiegelt, wie zum Beispiel das ehemalige Boehringer Werksgelände
in der Andreas-Meyer-Straße in Billbrook.
Die Frage nach Altlasten sollten besonders
Grundstückseigentümer oder die, die es noch werden wollen, stellen. In den
meisten Fällen sind die Verursacher der Verunreinigung nicht mehr ermittelbar
oder insolvent. Dann müssen die Besitzer für die Sanierung ihrer Grundstücke in
der Regel selbst aufkommen. Und das kann teuer bis unbezahlbar werden. Die
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt kann Auskunft darüber geben, wo und in
welcher Form Belastungen von Grundstücken bekannt sind.
Das vor kurzem neu erlassene Transparenzgesetz kommt den
BürgerInnen dabei entgegen. Auch wenn die Behörde dieses Gesetz aufgrund des
Datenschutzes kritisch sieht und deshalb Schadstoffbelastungen nicht
veröffentlichen, ist es aber im Sinne der BürgerInnen, dass Übersichten
bekannter Verunreinigungen durch Altlasten jedem ohne Nachfrage zugänglich
gemacht werden.
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