Mittwoch, 24. Oktober 2012

Verseuchte Böden in Billstedt und Billbrook


Der letzte Regionalaus­schuss im Billstedter Ortsamt war geprägt durch ein Referat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Thema: Verunreinigung von Böden und Grundwasser in Billstedt und Billbrook.



Nicht ohne Grund, denn allein in diesen beiden Stadtteilen weist eine Statistik (FIS-AHK) 166 Flächen aus, die entweder Alt­lastverdächtigt sind, eine Altlast oder aber einen Grundwasserschaden beinhalten. Dabei ist Billbrook wesentlich stärker betroffen als Billstedt. Schwerpunkt war, den Ausschuss­mit­gliedern und interessierten Bürger­Innen einen Überblick über die bekannten Gefährdungen durch beispielsweise Arsen oder Benzol zu geben, die derzeit noch im Boden unter dem Stadtteil liegen.

Allein in Billstedt wurden 190 Flächen parallel zur Schutzgebiets­ausweisung untersucht. Gut die Hälfte liegt innerhalb der fest­gelegten Wasserschutzgrenzen, wobei kontaminiertes Grundwasser normalerweise keine direkte Gefahr für den Menschen darstellt.

Kontami­nierte Grundstücke werden ent­weder durch langwierige Prozesse gereinigt oder aber durch Dicht- und Spundwände und Ober­flächenabdeckungen durch Beton versiegelt, wie zum Beispiel das ehemalige Boehringer Werksgelände in der Andreas-Meyer-Straße in Bill­brook.

Die Frage nach Altlasten sollten besonders Grundstückseigentümer oder die, die es noch werden wollen, stellen. In den meisten Fällen sind die Verursacher der Verunreinigung nicht mehr ermittelbar oder insolvent. Dann müssen die Besitzer für die Sanierung ihrer Grundstücke in der Regel selbst aufkommen. Und das kann teuer bis unbezahlbar werden. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt kann Auskunft darüber geben, wo und in welcher Form Belastungen von Grundstücken bekannt sind.

Das vor kurzem neu erlassene Transparenzgesetz kommt den BürgerInnen dabei entgegen. Auch wenn die Behörde dieses Gesetz aufgrund des Datenschutzes kri­tisch sieht und deshalb Schadstoff­belastungen nicht veröffentlichen, ist es aber im Sinne der Bürger­Innen, dass Übersichten bekannter Verunreinigungen durch Altlasten jedem ohne Nachfrage zugänglich gemacht werden.

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