Montag, 15. Oktober 2012

Wo beginnt Kunst?


 Wer hat sie nicht schon einmal gesehen, die zum größten Teil hässlichen Schmierereien – im Volks­mund auch Graffiti genannt – von zweifelhaft künstlerischem Wert, die die Besitzer von Grundeigentum, ob Firmen, Vereinen oder Wohnungsbau­gesellschaften schier zur Verzweiflung bringen. Gerade an neuen oder frisch renovierten Gebäuden ist es be­sonders ärgerlich. So empfinden viele Bürger, unter anderem auch die Billstedter SPD-Vorsitzende Hildegard Jürgens: „Während viele Graffiti künstlerisch aufwendig gestaltet sind und sogar eine Botschaft haben, handelt es sich bei solchen Schmierereien schlichtweg um Vandalismus, der den Stadtteil verschandelt.“

Nun ist Billstedt nicht unbedingt Hoch­burg der Graffiti-“Kunst“, trotzdem brauchen die Geschädigten – man spricht in Deutschland von jährlich 250 Millio­nen Euro für die Entfernung der Schmierereien – auch hier fach­lichen Rat, wenn es um deren Beseitigung geht. Lö­sungsmittel sind in der Regel, und diesem Falle erst recht, keine Lösung, denn das Mauerwerk kann, ohne dass die Zer­störung sofort sicht­bar wird, damit zu Schaden kommen. Von der Umwelt­gefährdung einmal ab­ge­sehen.
Wie aber können Graffitis verhindert wer­den? Bei ver­putzten Mauerwerken bieten sich farb­liche Gestaltungen an, siehe Katten­steert Ecke Schiffbeker Weg. Wandbilder nehmen Sprayern unter Um­ständen die Wir­kungsmög­lichkeiten.

Eine andere Möglichkeit ist, dass nach der Reinigung der Wand und/oder neuer eigener Bemalung, eine Schutz­schicht auf das Mauerwerk auf­getragen wird. Diese verhindert das Eindrin­gen von weiterer Farbe in das Mauer­werk, so dass sich spätere Schmierer­eien einfacher entfernen lassen.

Die beste Alternative allerdings sind Rank- und Kletterpflanzen wie Efeu oder wilder Wein. Damit lassen sich Freiflächen in wunderschöne grüne Wände ver­wandeln. Diese steigern nicht nur den Wohn­wert einer Immo­bilie, sie hebt auch das Wohlbe­finden der Be­- und Anwohner.

Präventiv aber sollte den “Künst­lern“ klargemacht werden, dass ihre Bilder nur auf Leinwänden einen Mehrwert haben. Denn diese können verkauft werden. Sofern es denn Kunst ist. Nur wo beginnt Kunst? Antwort: Ganz sicher nicht auf Hauswänden, die einem nicht gehören. Alles andere ist frei interpretierbar.

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