Rund 2800 Menschen haben am Sonnabend gegen zu hohe Mieten und gegen die Stadtentwicklungspolitik des SPD-Senats protestiert. Um 13 Uhr hatten sich bereits 200 Teilnehmer zu einer Kundgebung gegen die Stadtentwicklungspolitik des Senats am Hachmannplatz versammelt. Anschließend zogen die Demonstranten durch die Mönckebergstraße, vorbei am Jungfernstieg Richtung Gängeviertel. Ziel ist der Fischmarkt in Altona.
Zu der Kundgebung und dem anschließenden Protestzug durch
die Innenstadt hatten unter anderem das Netzwerk "Recht auf Stadt"
und das Bündnis "Mietenwahnsinn stoppen" aufgerufen. Die Polizei
sprach von einem ruhigen Verlauf.
Unter dem Motto "Schlaflos in Hamburg! Mietenwahnsinn
stoppen" kritisierten die Veranstalter, dass immer weniger Menschen die
steigenden Mieten in Hamburg bezahlen könnten. Besonders betroffen seien
Auszubildende, Studenten, Arbeitslose oder sozial Benachteiligte.
Auf Plakaten artikulierten die Demonstranten ihre
Forderungen: "Backsteine statt Glaspaläste", "Wohnraum
vergesellschaften". "Die Wohnungsnot hat sich auf viele Stadtteile
ausgedehnt. Viele hundert Menschen werden in Folge von Mietsteigerungen verdrängt",
sagte Michael Joho, Sprecher des Einwohnervereins St. Georg.
Antonio Vega, Sprecher von "Avanti – Projekt
undogmatische Linke", unterstrich: "Von dieser Entwicklung sind am
schlimmsten die getroffen, die sowieso schon wenig Chancen haben. Sie finden
keine Wohnung und schlafen in Kellern, auf Dachböden, in Containern oder unter
Brücken. Wir brauchen neue gesellschaftliche Regelungen zur Vergabe von
Wohnraum jenseits von Markt und Staat."
Die Protestbewegung will, dass eine gesetzlich festgelegte
Mietobergrenze bei allen Neuvermietungen festgelegt werden soll. Zudem treten
die Beteiligten dafür ein, dass die Besetzung von leerstehenden Gebäuden
entkriminalisiert werden soll.
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