Die Engländer
machen es, Franzosen, die Japaner auch, selbst in den USA ist an Privatschulen
die Schuluniform nicht nur gang und gäbe, sondern Pflicht. Und in Deutschland?
In Hamburg beispielsweise gibt es rund 40 Schulen, die dieses Experiment auch
schon wagten. Eine davon befindet sich in Billstedt; die katholische Grund- und
Stadtteilschule St. Paulus im Öjendorfer Weg. Und das schon seit fünf Jahren.
Durch den
Umstand, dass sämtliche Schüler eine Uniform tragen, so der Hintergedanke der
Schulleiter, sollte und konnte keiner der Kinder mehr so schnell ausgegrenzt
werden. Dem Protzen mit der Markenkleidung trat die Schule damit entgegen. Dazu
der Schulleiter Rainer Busenbeder (57): „Die anfängliche Skepsis einiger Eltern
ist längst verflogen, auch weil sie bemerkt haben, dass Schulkleidung das
Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.“
Schuluniform-Gegner,
so “starflash.de“, meinen, dass genau dieser Markenfetischismus auch mit einer
Einheitskleidung nicht zu stoppen sei. Außerdem zitieren Uniform-Gegner
Artikel 2.1. des deutschen Grundgesetzes: Jeder hat das Recht auf freie
Entfaltung seiner Persönlichkeit, und dazu gehört eben auch die freie Wahl der
Kleidung.
Das Problem
war und ist, dass rein juristisch gesehen die Schule ihren Schülern nicht
vorschreiben darf, wie sie sich zu Kleiden haben. Eltern aber schon. Von daher
kann eine Einführung von Schuluniformen nur in Zusammenarbeit mit den
Erziehungsberechtigten der Kinder erfolgen. Studien haben gezeigt, dass
Schuluniformen nur dann akzeptiert werden, wenn auch die Schüler damit
einverstanden sind und sie vor der Einführung mitbestimmen dürfen, wie sie
aussieht. Dabei stellt sich die Frage, was die nachfolgenden Schüler dazu
sagen. Schüler der katholischen St. Paulusschule mögen die Einheitskleidung
vor allem, weil sie selbst oder die KlassenkameradInnen nicht so gut
situierter Eltern dem Hintergedanken der Schulleitung entgegenkommen. Der
Schulleiter dazu noch einmal: „Bei uns zählt nur was man ist, nicht was man
trägt.“
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