Mittwoch, 12. Dezember 2012

Schuluniform? Ja bitte!


Die Engländer machen es, Franzosen, die Japaner auch, selbst in den USA ist an Pri­vatschulen die Schuluniform nicht nur gang und gäbe, sondern Pflicht. Und in Deutschland? In Ham­burg beispiels­weise gibt es rund 40 Schulen, die dieses Experiment auch schon wagten. Eine davon befindet sich in Billstedt; die katholische Grund- und Stadtteil­schule St. Paulus im Öjendor­fer Weg. Und das schon seit fünf Jahren.

 Durch den Umstand, dass sämtliche Schüler eine Uniform tragen, so der Hintergedanke der Schulleiter, sollte und konnte kei­ner der Kinder mehr so schnell ausgegrenzt werden. Dem Protzen mit der Markenkleidung trat die Schule damit entgegen. Dazu der Schulleiter Rainer Busenbeder (57): „Die anfängliche Skepsis einiger Eltern ist längst verflogen, auch weil sie bemerkt haben, dass Schulkleidung das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.“

Schuluniform-Gegner, so “starflash.de“, meinen, dass genau dieser Markenfetischismus auch mit einer Einheitskleidung nicht zu stoppen sei. Außerdem zitieren Uniform-Geg­ner Artikel 2.1. des deutschen Grund­gesetzes: Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, und dazu gehört eben auch die freie Wahl der Kleidung.

Das Problem war und ist, dass rein juristisch gesehen die Schule ihren Schülern nicht vorschreiben darf, wie sie sich zu Kleiden haben. Eltern aber schon. Von daher kann eine Einführung von Schuluniformen nur in Zusammen­arbeit mit den Erziehungsberechtigten der Kinder erfolgen. Studien haben gezeigt, dass Schuluni­formen nur dann akzeptiert werden, wenn auch die Schüler damit einverstanden sind und sie vor der Einführung mitbe­stimmen dürfen, wie sie aussieht. Dabei stellt sich die Frage, was die nachfolgenden Schüler dazu sagen. Schüler der katholischen St. Paulus­schule mögen die Einheitskleidung vor allem, weil sie selbst oder die Klassen­kameradInnen nicht so gut situierter Eltern dem Hintergedanken der Schul­leitung entgegenkommen. Der Schul­leiter dazu noch einmal: „Bei uns zählt nur was man ist, nicht was man trägt.“

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