Der Baumarkt
Hornbach hat Billstedt für sich entdeckt und möchte dort einen riesigen
Baumarkt eröffnen. Auf den ersten Blick eine gute Sache, wegen der, laut
Hornbach, 120 geplanten und qualifizierten Arbeitsplätze die dadurch
entstehen werden. Kehrseite der Medaille aber ist, dass dafür die Wald- und
Wiesenfläche dort an der A1, Glinder Straße und Oststeinbeker Weg zum Opfer fallen
soll. Das hätte nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Menschen fatale
Folgen.
Kluge Landschaftsplaner und Po-litiker haben damals, beim
Neuauf-bau der Stadt, Mitte des letzten Jahrhunderts, darauf geachtet, dass
Hamburg von einer geschlossenen Grünachse umgeben wird. Von dieser Grünachse
führen, man muss es sich wie zwei gespreizte Hände vorstellen die
gegeneinander zeigen, also von Osten und Westen, weitere Grünachsen in die
Stadtmitte. Wenn diese Grünachsen unterbrochen werden, kann das gesamte
ökologische System durcheinander geraten. Leider gehört nun genau diese von
Hornbach ausgesuchte Grünfläche zum oben genannten äußerst wertvollen
Ökosystem. „Denn mittlerweile hat sich das Gebiet zu einem außergewöhnlich
wertvollen Areal entwickelt, das durch nichts zu ersetzen wäre,“ so Rudolf
Sergel von Pro Stadtnatur. „Warum gerade diese Fläche?“ fragt er. „Es ist
unverständlich, denn im Industriegebiet gleich gegenüber gibt es schon
erschlossene Grundstücke, die dafür bestens geeignet wären.“
Fälschlicher Weise
wurde berichtet, dass der Osten Hamburgs, also
Billstedt, durch die Gewerbesteuereinnahmen die durch Hornbachs Umsätze
entstehen, partizipieren wird.
„Richtig ist, dass Hamburg als Stadtstaat eine Kommune ist, und von daher
fließen die Gewerbesteuern in den Gesamthaushalt, egal an welchen Stellen
diese erhoben werden,“ so Daniel Stricker, Pressesprecher der Hamburger
Finanzbehörde.
Unabhängig der ökologischen Problematik tauchen aber auch
noch verkehrspolitische Fragen auf, die keineswegs gelöst sind. Es ist zwar
geplant, dass die Ein- und Ausfahrten jeweils aus- und in Richtung
Oststeinbek führen und nicht durch die Osteinbeker Straße, aber das derzeitige
Verkehrsaufkommen ist schon so heftig, dass der Stau des Feierabendverkehrs
aus der Stadt schon in Schiffbek beginnt. Die Frage sei erlaubt, wie es werden
wird, wenn sich das Verkehrsaufkommen, wie es Hornbach prognostiziert, verdoppelt.
Eine weitere Spur beispielsweise auf der Autobahnbrücke, ist auch nicht
möglich. Dafür ist sie zu schmal. Zudem kann das Nadelöhr durch Oststeinbek und
das der Glinder Straße, die jeweils nur einspurig sind, auch nur schwerlich
geändert und schon gar nicht wegdiskutiert werden. Von daher ist zu vermuten,
dass sich der Oststeinbeker Weg doch noch zu einer Durchgangsverkehrsstraße
entwickeln wird.
Darüber und was der Konzern sonst noch so plant, wird am 9.
Februar um 18:30 der Kirche Schiffbek und Öjendorf, Merkenstrasse 4 mit
Vertretern Hornbachs geredet werden. Interessierte und Anlieger sollten sich
diesen Termin unbedingt merken. Mike Neschki
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