Wer sich heutzutage einen Hund leistet, hat’s nicht leicht.
Außer er ist auch noch Besitzer eines sehr großen Grundstücks. Doch ist diese
Konstellation eher selten und für den Hund auf Dauer auch nicht wirklich
wünschenswert, denn einen ausgiebigen Spaziergang kann nichts ersetzen.
Bevor wir aber zum eigentlichen Thema Auslaufflächen in
Billstedt und Umgebung kommen, sei eine Frage gestattet: Ist es möglich, dass
es einigen Hundebesitzern scheinbar völlig egal ist, wo ihre vierbeinigen
Freund das “Geschäftliche“ erledigen? Diese werden nämlich ohne Rücksicht auf
Verluste sehr oft auf Gehwegplatten, manchmal auch leicht daneben, auf
normalen Wegen (nicht daneben!) und in Haustüreingangsbereichen abgeschlossen.
Und wir, die keine Hunde haben und mit den Gedanken ganz woanders sind, treten
immer wieder hinein. Sch...
Der Hund aber kann nichts dafür, denn nach Stunden seiner
unfreiwilligen Enthaltsamkeit bedingt durch die Nichtbereitschaft Herr- oder
Frauchens schon früher “Gassi“ zu
gehen, ver-spürt meist ein so dringendes Bedürfnis, dass es ihm, dem Hund,
völlig egal ist, wo das Geschäftliche erledigt wird. Alles nur allzu
menschlich. In unserem Falle genau zwischen dem Steinbeker Markt und der
Kapellenstraße, entlang des Zauns einer Gärtnerei. Und dauert es doch mal etwas
länger, bis der richtige Platz gefunden ist, bleiben einige Hundebesitzer
einfach so lange dort stehen, bis der Hund überhaupt keine andere Möglichkeit
mehr hat, als genau an genannter Stelle das hinten aus sich herauszudrücken,
was irgendwann vorn hinein geschlungen wurde. Anders ist es nicht zu
verstehen, warum gerade hier und immer wieder auf einer Länge von gut 100
Metern meist über 20 Hundehaufen und zwar jeglicher Coleur gezählt werden. Super.
Dabei gilt für sämtliche Hundebesitzer eine Hundekotbeseitigungspflicht. Tüten
dafür sind auf allen Recyclinghöfen der Stadtreinigung kostenfrei zu erwerben.
Aus dieser Verhaltensweise könnte jetzt geschlossen werden,
dass Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Freunde, übrigens sind rund 66.000 in
Hamburg registriert, mehr oder weniger täglich denselben Weg “Gassi“ gehen.
Schrecklich. Für den Hund ist dieser Zustand ungefähr so, als wenn Sie jeden
Morgen dieselbe Zeitung lesen würden. Das wird auch irgendwann langweilig. Von
daher ist es unheimlich wichtig, in diesem Falle für die Tiere, dass hin und
wieder das Örtchen gewechselt wird. Wegen der Informationen, die andere Hunde
hinterlassen.
Das klingt jetzt banal und vielleicht auch lächerlich, aber
auch Tiere kommunizieren untereinander. Selbst wenn sie nicht physisch dabei
sind. Noch schöner ist es natürlich für die Tiere, wenn sie einen oder auch mehrere
Spielgefährten finden, mit denen sie dann toben können. Das baut in der Regel
auch Aggressionen ab. Stellt sich spätestens jetzt die Frage, wo?
In Billstedt und Horn gibt es tatsächlich eine Reihe von
Freiflächen, die hauptsächlich für Hunde gedacht sind. Da gibt es
beispielsweise die Fläche im Öjendorfer Park. Hierbei handelt es sich um eine
sehr große Wiese, auf der nach Herzenslust getobt und gespielt werden kann.
Leider darf in dem nahe gelegenen See weder Mensch noch Tier baden. Es
gibt aber Schlimmeres. Eine
wunderbare Wiese findet man auch in Steinfurths Diek. Die liegt in der Glinder
Au an der Grenze zur A1. Hier treffen sich viele Hundebesitzer zu einem
Pläuschchen. Sogar eine Dog-Station gibt es. Zu erreichen mit dem Bus 12 und
232, Haltestelle Kirchsteinbek.
Wessen Hund nach §9 HundeG geprüft wurde, findet auf der
gegenüber liegenden Autobahnseite eine weitere Wiese, die allerdings eher
selten von anderen Hunden genutzt wird.
Von daher könnte es für Ihren “Freund“ etwas langweilig werden. Dafür
darf auf dem Grünzug Jenfelder Bach der geprüfte Hund frei herum laufen. Diese
Hundewiese erstreckt sich von der Glinder Straße bis zur A24. Dort bleibt man
nicht stehen, sondern wandert entlang des Jenfelder Bachs, während der Hund
toll schnüffeln und alles erkunden kann. Zu erreichen über die Haltestelle
Friedhof Öjendorf mit den Bussen 161 und 230.
À propos geprüfter Hund: Laut Hamburger Abendblatt fordert
der Verein Hunde-Lobby Hamburg und der Tierschutzverein die sieben Bezirke der
Hansestadt auf, eine einheitliche Regelung für die Nutzung der Freilaufflächen
für gehorsamkeitsgeprüfte Hunde zu finden. Sie dringen auf die Freigabe aller
öffentlichen Hamburger Grünanlagen für Hunde, deren Halter einen
Hundeführerschein nachweisen können. Sie meinen, dass öffentlicher Raum für
alle da ist. Allerdings gibt es dahingehend keine Bestrebung seitens der
Hamburger Behörde.
Doch zurück zur Gegenwart. Auch der Grünzug Schleemer Bach,
zu erreichen über die Haltestelle Liebezeitstraße mit dem 233 ist
empfehlenswert. Diese Hundewiese führt von der Glinder Stra-ße bis zur Möllner
Landstraße. Es handelt sich hierbei um einen Wanderweg der teilweise von großen
Grasflächen gesäumt ist.
In Horn findet der geneigte Hundebe-sitzer drei ausgewiesene
Freiflächen. Zum einen die Horner Rennbahn, ge-nau dort, wo im Sommer das
berühmte Derby stattfindet, die übrigens für alle Hunde zugelassen ist.
Wunderbar mit der U2 zu erreichen, und zum anderen die Wiese Am Gojenboom.
Diese liegt in einer ruhigen Parkanlage. Aller-dings dürfen hier wieder nur
geprüfte Hunde richtig toben und spielen. Sie kann aufgrund ihrer Größe aber
auch schnell langweilig werden. Lange Spaziergänge sind nicht möglich, außer
man geht ständig hin und her. Aber wer will das schon. Ähnlich wie die Wiese
Rudolf-Roß-Allee/Dannerallee, die sich leider sich mitten in einer
Wohn-siedlung befindet. Eine Ausschilderung sucht man hier vergebens und zum
ausgelassenen Toben ist sie nicht ge-eignet, da hier auch viele Kinder
spie-len, die unter Umständen ängstlich sein könnten. Diskussionen mit den
Eltern sind da unausweichlich. Dafür sind die Straßen ausreichend von der Hundewiese
entfernt.
Also, wer einen Hund hat, sollte seinem Freund
entsprechenden Auslauf gönnen und sich zu den ausgewiesenen Freilaufflächen
machen. Der Hund wird dankbar sein. Und die Tüte nicht vergessen.
Alles und viel mehr nachzulesen unter
www.hundewiese-hamburg.de
Mike Neschki
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