Das Recht auf Asyl ist ein hohes Gut und für Liberale ein
unumstößliches Grundrecht. Millionen von Menschen sind im Laufe der Geschichte
vor Not, Verfolgung und Unterdrückung aus Deutschland geflohen. Heute leben wir
in einem freien Land, das zum Ziel vieler Menschen geworden ist, die auf der
Flucht sind.
Das Beispiel am Oststeinbeker Weg in Billstedt zeigt: „Vorgehen
des Senats bei der Unterbringung von Flüchtlingen in den Hamburger Stadtteilen
gefährdet Bürger- und Asylrechte.“
Die neu gewählte FDP Landesvorsitzende Sylvia Canel
unterstreicht die Bedeutung des Landesparteitagsbeschlusses vom Wochenende:
"Die Metropole Hamburg ist in den vergangenen Monaten wieder stärker von
Zuwanderung durch Asylsuchende betroffen. Dabei stellt sich die Einrichtung
einer menschenwürdigen Unterbringung als besondere Herausforderung dar. Hamburg
muss bei der Errichtung solcher Unterkünfte große Sorgfalt walten lassen, um
die soziale Balance in Stadtteilen nicht zu gefährden. Eine starke zusätzliche
Beanspruchung von Stadtteilen, die bereits jetzt vor großen sozialen
Herausforderungen stehen, hilft am Ende weder Asylsuchenden noch den Einwohnern
vor Ort."
Ein gemeinsamer Antrag der FDP-Bezirksabgeordneten Bernd
Ohde, Angela Westfehling und Dr. Werner Sobotzik sowie der der
FDP-Bürgerschaftsabgeordneten aus dem Wahlkreis Billstedt Martina Kaesbach,
wurde vom Vorsitzenden der Bezirksfraktion Hamburg-Mitte eingebracht, begründet
und mit großer Mehrheit vom Hamburger Landesparteitag beschlossen. Darin heißt
es mit Blick auf die Situation in Billstedt: "Mit der Einrichtung einer
Unterkunft für Asylsuchende in einer ehemaligen Schule am Oststeinbeker Weg in
Billstedt hat es der Senat am nötigen Fingerspitzengefühl im Umgang mit
Asylsuchenden und der Billstedter Bevölkerung vermissen lassen."
Der Bezirk Hamburg-Mitte ist mit rund 1.700 Plätzen bereits
jetzt sehr stark an der öffentlichen Unterbringung von Asylsuchenden beteiligt,
Billstedt hat daran einen großen Anteil.
"Aus diesem Grund lehnen wir eine weitere, zusätzliche
Unterbringung von Asylbewerbern in Billstedt ab", unterstrich Bernd Ohde,
Mitglied des neugewählten Landesvorstandes, der auch dem FDP Kreisverband
Billstedt-Horn angehört.
Der Senat wird von der FDP Hamburg aufgefordert, ein
Handlungskonzept vorzulegen, welches Planungen für die Einrichtung weiterer,
bedarfsgerechter Unterkünfte für Asyl- und Wohnungssuchende beinhaltet.
Anzustreben sei dabei eine dezentrale, gleichmäßige Unterbringung in möglichst
vielen verschiedenen Hamburger Stadtteilen.
Sylvia Canel abschließend: "Die Ergebnisse des
Hamburger Sozialmonitorings müssen beachtet und stets berücksichtigt werden.
Flüchtlingsunterbringung in Hamburg muss für alle Beteiligten menschenwürdig
und sozialverträglich sein. Die ehrliche und transparente Beteiligung der
Bevölkerung vor Ort ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass Bürger- und
Asylrechte nicht unter die Räder kommen. Das liberale Hamburg sollte in der
Lage sein, über alle Stadtteile hinweg - u.a. auch in geeigneten Wohnungen -
eine dezentrale und kleinteilige Unterbringung zu ermöglichen und damit einer
Getto-Bildung vorzubeugen. "
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