Wenn die Deutschen ans Energiesparen denken, denken sie
meist an ihre Heizung, Lampen oder Standby-Verbrauch. Aber wer macht sich schon
Gedanken über warmes Wasser für Bad und Küche? Dabei ist Warmwasser in einem
durchschnittlichen Haushalt der zweitgrößte Energiefresser – mit einem etwa 12
x höheren Verbrauch als beispielsweise die Beleuchtung.
„Für unser warmes Wasser zum Waschen oder Kochen verbrauchen
wir weit mehr Energie als nötig“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der gemeinnützigen
co2online GmbH. „Dabei lassen sich mit einfachen technischen Mitteln und
kleinen Verhaltensänderungen nicht nur unzählige Kilowattstunden Energie
sparen, sondern auch die Betriebskosten deutlich senken. Und das ohne
Komfortverlust.“ Der neue interaktive WasserCheck, den co2online im Rahmen der
vom Bundesumweltministerium geförderten Kampagne „Klima sucht Schutz“
entwickelt hat, zeigt Verbrauchern in wenigen Schritten, wie groß ihr
individuelles Sparpotenzial beim Warmwasserverbrauch ist.
In einem durchschnittlichen Singlehaushalt beispielsweise
kann durch den simplen Einsatz von Durchflussbegrenzern und eines
Sparduschkopfs der Energieeinsatz für Warmwasser um rund 25 Prozent verringert
werden. Das spart jedes Jahr mehr als sechzig Euro Energiekosten. Wird in einem
durchschnittlichen Zweipersonenhaushalt regelmäßig nur eine Minute kürzer und
bei einem Grad weniger geduscht, sorgt das für eine jährliche Ersparnis von
etwa einhundert Euro.
Neuer interaktiver Online-Ratgeber für Wassersparer
Wie bei der Warmwasserbereitung am besten Energie und Wasser
gespart werden können, zeigt das aktuelle Themenspezial auf
http://www.klima-sucht-schutz.de/warmwasser, das den
interaktiven WasserCheck ergänzt. Mit dem Energiespar-Ratgeber können Haushalte
ihren Verbrauch mit dem von Durchschnittshaushalten vergleichen und erhalten
Hinweise zu ihren ganz persönlichen Einsparmöglichkeiten. Zudem zeigt der
WasserCheck passende Fachleute in der Nähe an. Das Themenspezial informiert
über die zentrale und dezentrale Warmwasserbereitung und enthält einen
Überblick über verschiedene Arten von Durchlauferhitzern. Zum Thema Legionellen
gibt ein Experte des Umweltbundesamtes im Interview umfassend Auskunft.
Die besten Tipps zum Wasser sparen
1. Sparduschkopf und Durchflussbegrenzer nutzen: Wasser
sparen beginnt
dort, wo das Wasser heraus kommt: am Wasserhahn und am
Duschkopf.
Durchflussbegrenzer, Perlstrahler oder Perlatoren und
Sparduschköpfe
optimieren den Wasserstrahl und senken so den Verbrauch ohne
Komfortverlust.
2. Zirkulationspumpe abschalten: Die Zirkulationspumpe sorgt
dafür, dass
sofort warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Schaltet man diese
ab, kann ein
durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt in einem
Einfamilienhaus pro Jahr
rund 160 Euro sparen. Alternativ kann die Schaltung der
Zirkulationspumpe
mit einer Zeitschaltuhr an den individuellen Tagesablauf
angepasst
werden.
3. Wasser sparen im Alltag: Jeden Morgen kalt duschen muss
nicht sein, denn
auch kleine Verhaltensänderungen machen sich bezahlt. Wer
nur eine Minute
kürzer duscht, beim Händewaschen zwischendurch den
Wasserhahn schließt
und beim Zähneputzen einen Becher nutzt, kann eine Menge
Wasser und damit
Geld sparen.
4. Alte Geräte austauschen: Bei Wasser- und Stromfressern
lohnt sich oft
schon ein Neukauf, bevor das alte Gerät kaputt geht. Wird in
einem
Dreipersonenhaushalt ein hydraulisch geregelter
Durchlauferhitzer durch
einen vollelektronischen Durchlauferhitzer ersetzt, ist eine
jährliche
Ersparnis von 120 Euro möglich.
5. Dichtungen und Dämmung prüfen: Der Wasserhahn tropft und
am
Brauseschlauch gibt es ein Leck? Schuld sind oft poröse oder
verkalkte
Dichtungen, die rasch getauscht werden sollten. Übrigens:
Bei undichten
Stöpseln im Waschbecken hilft Alleskleber: am Rand
auftragen, trocknen
lassen und so den Stöpsel etwas verbreitern.
6. Wassertemperatur optimal regeln: In einer zentralen
Anlage muss die
Wassertemperatur sechzig Grad Celsius betragen, um sich vor
einem
Legionellenbefall zu schützen. Bei dezentralen Lösungen wie
Durchlauferhitzern oder Boilern genügen niedrigere
Temperaturen: an der
Küchenspüle etwa 45 Grad, zum Duschen ungefähr 38 Grad.
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