Sonntag, 16. Juni 2013

Pfand gehört daneben - Idee im Kampf gegen die Pfandverschwendungen


Als Hildegrad Jürgens (SPD), Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und Vorsitzende des Billstedter Regionalausschusses, das erste Mal von der Aktion „Pfand gehört daneben“ las, wurde sie sofort sehr neugierig und kurzerhand aktiv, als sie erfuhr, dass jedes Jahr 172 Millionen Euro Pfand in den Müll wandern.

„Weil man Geld nicht einfach wegwirft“, erzählte sie uns, informierte sich Hildegard Jürgens weiter und stieß dabei auf das schwedische Erfolgsprodukt „Börje“. Ein einfaches Rohr aus Metall, das zirka fünf Flaschen und/oder Dosen aufnehmen kann und direkt neben Mülleimern befestigt wird. Erfunden hat es Anders Börjefors, der sagt, dass es sich als preiswertes und effektives Pfandsammelsystem in Schweden schon bewährt hat.

Der Unterschied zwischen arm und reich zeigt sich selten so deutlich wie beim Pfand. Denn für die einen sind acht, 15 oder 25 Cent so wenig, dass sie es sich leisten können, ihre Dosen und Pfandflaschen in den Müll zu werfen – meistens sind es Spontankäufer – für die anderen ist das Pfand so wertvoll, dass sie es dafür auf sich nehmen, im Müll zu wühlen. Und das ist nicht nur demütigend, sondern auch gefährlich. Besonders gefährlich sind Glasflaschen, die heute noch auch unterhalb der Müllbehälter abgestellt werden. Die Flaschen aber haben die Eigenschaft schnell zu kippen, dadurch zu zersplittern und durch die entstandenen Scherben Verletzungen an Mensch und erst recht an Tieren zu verursachen.

„Wenn Pfandflaschen in die dafür vorgesehenen Behälter, ob diese nun "Börje" heißen oder von anderen Herstellern sind“, erzählte uns Hildegard Jürgens, „kann all das nicht passieren. Zudem hat  es eine Art Spendencharakter für diejenigen, die ihre Flaschen nicht einfach wegwerfen wollen. Daneben, im wahren Sinne des Wortes, macht helfen einfach gute Laune.“

Hildegard Jürgens wollte sich nun für eine Testphase des schwedischen Erfolgsproduktes „Börje“ in Billstedt die Erlaubnis der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) geben lassen, einige "Rohre" installieren zu können, doch leider fühlte sich bislang kein Mitarbeiter der Behörde dafür zuständig. Das sollte sich schnell ändern, denn Hamburg und in diesem Falle der Stadtteil Billstedt, könnte Vorreiter für viele weitere Stadtteile Hamburgs und Städte in Deutschland werden. Und das würde erst recht gute Laune verbreiten und Billstedt in den Medien einmal positiv erscheinen lassen.
Mike Neschki

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