Donnerstag, 26. September 2013

Hornbach baut nicht in Billstedt


30 Millionen Euro wollte Hornbach investieren, um in Billstedt auf einer 18.000 Quadratmeter großen, ökolo­gisch wertvollen aber durch Altlasten kontaminierten Fläche, einen Bau- und Gartenmarkt zu errichten. Doch vor kurzem hat sich das Familien­unter­nehmen aus der Pfalz entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen.


Im Februar 2012 stellte Hornbach in Billstedt sein Projekt der Öffent­lichkeit vor, das allerdings nicht allen gefiel. Entsprechend groß war die Gegenwehr. Schnell gründete sich die Bürger­initiative Oststeinbeker Weg (BOW), der schon anfänglich kaum eine Information zugestellt wurde und im Dezember 2012 das letzte Mal vom Bezirksamt etwas hörte. Auf der letzten Bezirksversammlung Mitte Sep­tem­ber 2013 wurde von daher dem Bezirks­amtsleiter Andy Grote die Frage gestellt, wie denn diesbezüglich nun der Stand der Dinge sei. Die Antwort darauf war knapp: Seines Wissens wird Hornbach in Billstedt nicht mehr bauen.

Etwas ausführlicher dagegen äußerte sich Hornbachs Konzernsprecherin Frau Dr. Ursula Dauth: „Hornbach hat sich nach ordentlicher Abwägung der Einwände der Bürgerinitiative und der wirtschaft­lichen Rahmenbedingungen entschie­den, dieses eine Projekt in Billstedt nicht weiter zu verfolgen.“ Obwohl, wie das Hamburger Abendblatt berichtete, der Bezirk sämtliche Weichen für die Ansiedlung auf dieser Fläche gestellt hat. Erste Maßnahmen für ein Bebauungsplanverfahren wur­den schon eingeleitet. Das ist in sofern erstaunlich, dass laut der „BOW“ viele Fragen noch ungeklärt waren. Zum Beispiel die Frage nach der erhöhten Lärmbeläs­tigung für die Anlieger und dem erhöhten Verkehrsaufkommen an der Kreuzung Glinder Straße/ Oststein­beker Weg. Auch hinter der Frage des Natur­schutzes und der Stadtökologie stand noch ein großes Fragezeichen, ganz zu schweigen vom Problemfeld Wasser und Altlasten.

Wie auch immer, CDU-Fraktionschef Jörn Frommann bedauert den Rückzug Hornbachs und hofft, dass sich ein anderes Unternehmen für den Standort interessiert. „Er hat leider nichts ver­standen,“ so einige Mitglieder der „BOW“. Ganz im Gegensatz zu Michael Osterburg von den „Grünen“, der auf der 6. Sitzung des Stadt­planungsaus­schusses am 6. Januar 2012 noch er­klärte, dass er es als positiv erachte, dass an diesem Standort nun ein Baumarkt statt eines Logistikunter­nehmens entstehen soll. Er sagte zwar ein paar Tage später, am 9. Februar 2012, dass bei ihm ins­gesamt noch keine fundierte Mei­nung vorherrscht, nun aber, anderthalb Jahre danach, dass die Grünfläche ökologisch aufgewertet werden muss und Nach­barn und Tiere! sicher sein müssen, dass es keine weitere Pla­nungen an dieser Stelle geben wird ...

Es stellt sich noch die Frage, wann die Entscheidung fiel. Doch dazu wollte sich Konzern­sprecherin Dr. Ursula Dauth nicht äußern. Bezirksamtleiter für Hamburg-Mitte, Andy Grote, hingegen ließ ausrichten, dass diese Entscheidung vor ein paar Tagen gefallen ist. 

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