Die Idee für den alternativen
Warenverkehr “KOSTNIX“ hatten vor exakt elf Jahren Studenten der Evangelischen
Fachhochschule für Sozialpädagogik des Rauhen Hauses. Sie wollten damit dem
allgemeinen Trend zur Wegwerfgesellschaft entgegentreten. Das ist ihnen ganz
gut gelungen, nur mit kostnix, also kostet nichts, ist es “fast“ vorbei. Nur
noch eine kleine Ecke im neuen Eingangsbereich ist für die Sachen vorgesehen,
die tatsächlich nichts mehr kosten. „Das sind Sachen, die sich in den letzten
Wochen nicht verkauft haben,“ so
Anke Spitzer (69), seit zweieinhalb Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin.
„Die geben wir dann auch schon mal so weg.“
Viele Migranten kaufen hier
ein aber auch genau so viele Menschen ohne den so vielgenannten
Migrationshintergrund. Ein reges Treiben und Feilschen kann man beobachten.
Von jung und alt, groß und klein. Für die ist übrigens auch gesorgt, mit einem extra
Raum, in dem sich die “Lüdden“ aufhalten können, bis Mama wiederkommt, die
vielleicht in der Zwischenzeit einen Fernseher für acht Euro erworben hat oder
einen Trinkbecher für 50 Cent. Vom Federballschläger bis zur Deckenleuchte,
alles ist hier für Kleingeld käuflich zu erwerben. „Aber nicht so viel man
will,“ erklärt uns Frau Spitzer. „Entweder drei kleine Dinge oder ein großes,
wie beispielsweise den Fernseher. Fünf Bücher gibt’s dann noch dazu.“
Aber “KOSTNIX“ benötigt auch
Hilfe. Denn nix macht sich von allein. Auch nicht der Kaffee oder der Tee, der
übrigens auch nix kostet. Aber ein schwarzes Schwein auf dem Tisch freut sich
über jeden Cent, der durch einen kleinen Schlitz im Rücken in seinem Bauch
verschwindet. Damit man auch weiterhin sagen kann: “KOSTNIX“, da geh’ ich
wieder hin.
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